Unter dem Motto „Wandern im Rotkäppchenland“ starteten die Rosenthaler Wanderer des Vereins für naturnahe Erholung und Gäste zu einer Wanderung auf dem „Willingshäuser Malerweg“ in der Schwalm. Nach der Absage im Jahr 2020 – aufgrund der Coronamaßnahmen – starteten 37 Teilnehmer mit dem Omnibus nach Willingshausen im Herzen des Schwälmer Trachtengebietes. Bereits um 1820 zog es die ersten Künstler in das idyllische Örtchen, um sowohl die besondere Landschaft als auch das bäuerliche Leben bei Festen und im Alltag künstlerisch festzuhalten. So entstand im Herzen Deutschlands die vielleicht älteste Künstlerkolonie Europas, begründet durch Gerhardt von Reutern und Ludwig Emil Grimm, dem jüngeren, malenden Bruder der berühmten Märchensammler. Weitere namhafte Künstler wie Jakob Fürchtegott Diehmann, Ludwig Knaus und Carl Bantzer verbrachten über viele Jahre die Sommermonate in Willingshausen. Am „Gerhardt-von-Reutern-Haus“ mit der neuen Kunsthalle begrüßte der örtliche Wanderführer, Herr Walter Schäfer die große Wandergruppe. Aufgrund der Jahreszeit wurden zwei verkürzte Varianten von 6 km und 9 km, des 14 km langen Wanderweges erwandert. Nach kurzer Erläuterung zu historischen Gebäuden des kleinen Künstlerdorfes führte der Weg  leicht bergan zum Waldrand und dem Wasserhochbehälter. Dank des herrlichen Wetters wurden die Wanderer mit einem Panoramablick auf die Wüstung Warmershausen und die weite Ebene der Schwalm belohnt.  Neben den Erläuterungen durch den Wanderführer waren auf Infotafeln die Standorte angegeben, von denen die Maler ihre Bilder über die Landschaft malten. Entlang der alten Heerstraße und durch den Treysaer Grund führte der Weg über Merzhausen zurück nach Willingshausen. Da eine Einkehr in der angeschlossenen „Gürre Stub“ wegen der großen Teilnehmerzahl nicht möglich war, wurde der Abschluss in die neue Kunsthalle verlegt. Die Mitarbeiter der Willingshäuser Touristik unter der Leitung von Frau Dippel bewirteten die Wanderer mit Kaffee und Kuchen, Vesperteller und Getränken. Hier bestand auch gleichzeitig die Möglichkeit zwei laufende Ausstellungen zu besichtigen. Als Überraschung erschien ein junges Schwälmer Trachtenpaar, deren historische Kleidung von Frau Dippel ausführlich erklärt wurde. Der Vorsitzende des Rosenthaler Vereins, Karl -Ludwig Ruckert, bedankte sich bei dem Wanderführer Walter Schäfer und dem Organisator Herbert Turian sowie den Mitarbeitern aus Willingshausen für den gelungenen Wandertag in der Schwalm. Mit dem Bus kehrten die Wanderer nach Rosenthal zurück.

(Herbert Turian)