Wanderverein auf vogelkundlicher Frühjahrswanderung
Am bereits sonnigen Sonntagmorgen, pünktlich um 8.00 Uhr, begrüßte der Wanderführer Walter Mengel 18 Erwachsene und Kinder zur diesjährigen vogelkundlichen Wanderung in der Gemarkung Rosenthal. Bereits um diese Uhrzeit waren in der Ortslage die ersten Vogelstimmen zu hören: Amsel, Rotkehlchen und Zilpzalp. Mengel informierte über die Aufgaben des Vogelgesangs: Anlockung der Weibchen bei der Paarbildung, Revierabgrenzung gegenüber männlichen Rivalen. Weitere typische Kulturfolger wie Haussperling, Star, Hausrotschwanz und Türkentaube konnten mit Hilfe von Ferngläsern im Stadtbereich beobachtet werden. An der „Wickenhohle“, im Übergangsbereich zum freien Feld, zeigte Mengel einige typische Frühblüher. Besonders die Kinder bestaunten die Blütenpracht von Gundermann, Geflecktem Lungenkraut, Buschwindröschen, Scharbockskraut und Lerchensporn. Diese Pflanzen haben als erste Nahrungsquelle insbesondere für Wildbienen und Hummeln im Frühjahr eine große Bedeutung. Im Feld im Bereich des Rosenhüttchens angekommen, beeindruckte der Singflug der Lerche. Im darauffolgenden Lebensraum Misch- und Nadelwald waren dann Kohlmeise, Zaunkönig, Buchfink, Singdrossel, Kleiber, Tannenmeise und Sommergoldhähnchen zu hören. Auffällig der laute Vortrag der Singdrossel mit 2-4 Wiederholungen von Gesangselementen. Im Gegensatz zu diesen Vögeln musste man bei dem leisen Gesang des Sommergoldhähnchens aus sehr feinen und hohen Tönen ganz genau hinhören. Seine Wahrnehmung ist bei eingeschränktem Hörvermögen kaum möglich. Nach einer kurzen Rast am „Kuckuckshäuschen“ ging es am Waldrand entlang weiter in Richtung „Gemündener Weg“. Dort konnte der Rote Milan, ein Charaktervogel unserer Region, mit seinem typischen Flugbild beobachtet werden. Der „Gemündener Weg“ ist ein alter Hohlweg mit wertvollen Hecken- und Streuobstbeständen. Ein Goldammerpärchen mit seiner charakteristischen goldgelben Färbung präsentierte sich hier wie bestellt. Nach drei Stunden voller Entdeckungen kamen die Wanderer wieder am Startpunkt Kulturhalle an.
(N.Siebert, Verein für naturnahe Erholung)