Zur Grenzsteinwanderung des Wandervereins Rosenthal begrüßten die Wanderführer Erwin Peter und Hans Waßmuth 17 Wanderfreunde. Nach dem PKW-Transfer zum Startpunkt, dem Dreiländerstein nahe Hertingshausen, erfuhren die Wanderer, dass dieser „markante“ Stein einen Zwillingsstein ca. 250 m weiter nordöstlich hat. Damit wird die aktuelle östliche Gemarkungsgrenze der Stadt Rosenthal deutlich gekennzeichnet. Der nordöstliche der beiden Steine zeigt die Grenznachbarschaft zur Stadt Gemünden.

Markiert wurde die Grenze bereits im 18. Jahrhundert. Vorher wurde die Grenze durch bestimmte Bäume oder Baumstümpfe sowie durch Erdwälle markiert. Nach Grenzstreitigkeiten wurde ein Verhandlungsergebnis im Kasseler Vertrag von 1738 festgehalten. Dieses bildete die Grundlage nachfolgender Vermessungs- und Versteinerungsarbeiten, die für Rosenthal bis heute Bestand hat.

Einen kurzen Informationsstopp bildete die Wüstung „Weidenhain“ mit zwölf frühmittelalterlichen Wüstungen. Die um 1300 einsetzende Städtegründung im Burgwaldraum zog die Bewohner umliegender Dörfer zusammen. Kriegerische Ereignisse waren der Hauptgrund zum Untergang der kleinen Dörfer.

Bei der „Kuppe“ wurde eine Rast eingelegt. Die Kuppe wie auch die gesamte nordöstliche Grenzlinie beinhaltet einen vorgeschichtlichen Höhenweg, der die Bedeutung einer Hauptstraße hatte.

Ziel der Wanderung war der „Hospitalstein“ nahe Willershausen, wo sich die Wandergruppe auf eine größere Rast freute. Daher erfolgte am Zielpunkt noch eine geschichtliche Information. Kloster Haina wurde 1144 von Benediktinermönchen gegründet und nur sechs Jahre später von dem Zisterzienserorden übernommen. Die Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert wurde nach vierhundert Jahren durch Landgraf Philipp aufgelöst und in ein Hospital für Männer umgewandelt.

Zentrum des einstigen Klosters bildet die im romanischen Baustil begonnene Klosterkirche. Aus ihr wurde eine Hospitalkirche und aus dem Klosterwald ein Hospitalwald, den Landgraf Philipp in eine landesherrliche Stiftung umwandelte, die bis heute Bestand hat.

In Willershausen wurde die Wandergruppe von Familie Hecker begrüßt, die Gegrilltes und süßes Gebäck vorbereitet hatte. Der Rückweg führte durch die Feldgemarkung Willershausen bis zu „Heckers Wäldchen“. Nach kurzer Wanderung im Wald öffnete sich rechter Hand die Feldgemarkung Rosenthal. Mit Erreichen des Rosenthaler Stadtwaldes wurde der historische Grenzsteinweg wieder verlassen und der Rückweg führte noch am „Rosenhüttchen“ vorbei, um wieder am Ausgangspunkt anzukommen. So endete der anstrengende Wandertag mit großer Zufriedenheit der Teilnehmer.