Waldbaden stand am Sonntag, 29.05.2022 im Wanderplan des Vereins für naturnahe
Erholung. Für die Führung der Tour konnte dieser Maria Pletsch aus Gemünden und Walter
Mengel aus Rosenthal gewinnen. Maria Pletsch ist Kräuterpädagogin und anerkannte
Kursleiterin für Waldbaden, Walter Mengel pensionierter Biologielehrer. Die Beiden konnten
14 Teilnehmer/innen begrüßen.
Die Tour startete um 09.00 Uhr an der Seegerteichhütte in Rosenthal. Zur Einführung gab
Maria Pletsch erste Informationen, was Waldbaden bewirken kann. Shirin Yoku, das
japanische Wort für Waldbaden, ist eine besondere Form der Gesundheitsvorsorge, die in
Japan entwickelt wurde. Waldbaden ist eine anerkannte Therapieform.
Der Aufenthalt im Wald wirkt auf die Psyche, stärkt Nerven- und Immunsystem, senkt den
Blutdruck, verringert Stresshormone und erhöht das Konzentrationsvermögen. Beim
Waldbaden geht es darum, mit Achtsamkeitsübungen die Sinne Hören, Sehen, Schmecken,
Riechen, Berühren zu aktivieren. Achtsamkeit bedeutet, sich dem zuzuwenden, was im Hier
und Jetzt, dem gegenwärtigen Moment, geschieht, was dabei hilft, Körper und Geist in
Übereinstimmung zu bringen. Achtsamkeit heißt, mit ungeteilter Aufmerksamkeit nur eine
Sache zu einer Zeit zu tun.
Bereits auf den Weg bis zum Wald gab es Übungen zum Entschleunigen, Schlendern, Hören
und Sehen. Im Wald übten die Teilnehmer/innen Achtsamkeit mit einer Gehmeditation. In der
Nähe von „Knöppelsborn“ ertasteten sie jeweils einen Baum mit geschlossenen Augen und
hatten die Aufgabe, diesen anschließend sehenden Auges wiederzufinden. Tastend und
riechend erkundeten sie Blätter verschiedener Pflanzen, Moose, Walderde. Zum Beispiel
riechen die Nadeln der Douglasie intensiv nach Orange, die Knoblauchsrauke, wie ihr Name
auch sagt, nach Knoblauch.
Am Ende der Tour bildeten sich Dreiergruppen, sie sammelten Naturmaterialien und legten
damit „Waldbilder“. So entstanden kreative Kunstwerke der Natur.
Die Teilnehmer/innen bedankten sich bei Maria Pletsch und Walter Mengel, den Wald mit
Achtsamkeit aus neuem Blickwinkel erlebt zu haben.